Hans Herrmann wird 8o Jahre

[S.Beuchert]

„Hans im Glück“ feiert heute seinen 80. Geburtstag.


Am 23.02.1928 in Stuttgart geboren und gelernter Konditor sollte er eigentlich das Cafe der Mutter übernehmen. Aber die Infektion mit dem Autobazillus war stärker. Anstatt in die Backstube zog es ihn auf die asphaltierten Pisten der Welt.

Quote:Motorsport hat für mich alles bedeutet. Das war schon als kleiner Bub mein Traumberuf

Bereits 1951 startete er auf seinem privaten Porsche 356 1300 seinen ersten Versuch bei einer motorsportlichen Wettfahrt, der 1. Hessischen Winterfahrt, der allerdings damit endete das er und sein Beifahrer sich in der Nacht komplett verfuhren.

Quote:Es war Nacht und wir hatten keine Ahnung, wo wir waren. Da wusste ich, Rallyes sind nichts für mich

Dessen ungeachtet entwickelte sich Hans Herrmann in der Folgezeit zu einem Allrounder der bei allen Rennveranstaltungen, vom Bergrennen über Formel 1 bis zu Langstreckenrennen erfolgreich sein könnte und auch war.
Im Jahr 1952 startete er erstmals bei einem Rundstreckenrennen mit seinem jetzt mit einem 1500er Motor ausgerüstete Porsche auf der Nordschleife und konnte auch gleich in seiner Klasse gewinnen.
1953 dann wird er Werksfahrer für Porsche und kann für die kleine aufstrebende Sportwagenschmiede Klassensiege bei den großen Langstreckenrennen wie Mille Miglia und LeMans herausfahren.



Bei der Mille Miglia 1954 konnte Hans Herrmann zusammen mit seinem Beifahrer Herbert Linge
(der in diesem Jahr am 11.06. auch seinen 80. Geburtstag feiern kann) erneut den Klassensieg und einen sechsten Platz im Gesamtklassement herausfahren. Spektakuläres Intermezzo dabei war seine Aktion an einem Bahnübergang. Als die Bahnschranken für den Schnellzug nach Rom geschlossen wurden nahm Hans Herrmann nicht den Fuß vom Gas und bremste sondern er und sein Beifahrer duckten sich in das Cockpit und fuhren mit ihrem flachen 550 Spyder direkt vor dem herankommenden Zug unter der geschlossenen Schranke hindurch.



Die Leistungen im Porsche Team und auch die Leistungen bei Testfahrten auf der Solitude und dem Hockenheimring empfahlen Hans Herrmann als Fahrer für das neue Mercedes Benz Grand Prix Team. Ab Mitte 1954 war Hans Herrmann dritter Werksfahrer bei Mercedes Benz neben Juan Manuel Fangio und Karl Kling. Da Mercedes sich 1954 noch nicht bei Sportwagenrennen betätigte konnte Hans Herrmann weiterhin für Porsche in den Sportwagen an den Start gehen, hatte jedoch als Nachwuchsfahrer das Manko das er nicht in den Gnuß des neu entwickelten Materials kam das den beiden etablierten Piloten zur Verfügung stand.



1955 bei der Mille Miglia war Hans Herrmann zeitweise schneller und Material schonender unterwegs als der spätere Sieger Stirling Moss, ein aufspringender Tankdeckel und heraus spritzendes Benzin das Hans Herrmann kurzzeitig die Sicht nahm (einige Spritzer hatte er in die Augen bekommen) beendeten die Siegchancen, da er durch die mangelnde Sicht die Kontrolle über den Wagen verlor und an einer Mauer landete.
Schwerwiegender War aber sein Unfall beim Training zum Großen Preis von Monaco im selben Jahr. Er verunglückte mit dem Mercedes W196 an der Hafenmauer und erlitt dabei so schwere Verletzungen das er mehr als 5 Monate im Krankenhaus behandelt werden musste.

Quote:Auf der Jagd nach einem guten Startplatz für den Grand Prix von Monaco krachte Herrmann im Samstagstraining bei der Anfahrt zur Casinokurve rechtwinklig in eine steinerne Balustrade, weil an seinem Mercedes-Formel-I-Wagen ein Rad blockiert hatte. Mit schweren Verletzungen - unter anderem waren die Wirbelsäule, das Kreuz- und das Steißbein angebrochen sowie das Hüftgelenk gebrochen - wurde der 27-Jährige ins Krankenhaus von Monte Carlo eingeliefert. Zunächst bestand keine akute Lebensgefahr, doch dann bekam Hans Herrmann plötzlich massive Kreislaufstörungen.

In seinem Buch "Ich habe überlebt", schildert er: "Ich war dem Tod näher als dem Leben. Wäre nicht zufällig ein Stuttgarter Arzt, ein Spezialist für Herz- und Kreislauferkrankungen, als Rennbesucher in Monaco gewesen, wäre ich gestorben. Er kam zu mir ins Krankenhaus, um mich zu besuchen, erfuhr von meinem Zustand und rettete mir das Leben." Später wurde Herrmann in eine Münchner Klinik verlegt, wo er monatelang in einem Gipskorsett verbringen musste.

Zu dem Zeitpunkt als Hans Herrmann aus dem Krankenhaus entlassen wurde hatte sich Mercedes bereits aus dem Rennsport zurückgezogen.

In der Folgezeit startete Hans Herrmann für die verschiedensten Teams und auf verschiedensten Fabrikaten, Borgward, Maserati, BRM und immer wieder Porsche. In den Jahren 1963 bis 1966 war er Werksfahrer bei Abarth, um danach wieder zu Porsche zurückzukehren.

1959 überlebte Hans Herrmann einen spektakulären Unfall fast unverletzt, als beim großen Preis von Deutschland auf der Avus beim Anbremsen der Südkurve die Bremsen aufgrund eines gerissenen Bremsschlauchs versagten. Hans Herrmann steuerte seinen Wagen instinktiv in Richtung der Heuballen um so Geschwindigkeit abzubauen und auf keinen Fall in die Zuschauermassen zu rasen die dicht gedrängt rund um die Südkurve standen. Allerdings hatte es zuvor geregnet und die Heuballen waren voll gesogen mit Wasser und hart wie Stein. Als der BRM auf diese Begrenzung aufprallte wurde der Wagen nicht weich abgefangen sonder hart in die Luft geschleudert und dann ca 70 Meter weit sich überschlagend durch die Luft gewirbelt. Hans Herrmann wurde bei dem Anprall aus dem Wagen geschleudert und landete fast unverletzt auf dem Boden.
Die Ärzte im Krankenhaus diagnostizierten lediglich Prellungen, Hautabschürfungen und einen Schock.









1970 nach fast 20 Jahren Rennsport startete Hans Herrmann zu seinem letzten Rennen, das wohl gleichzeitig als sein größter Erfolg gewertet werden kann. Zusammen mit Dick Attwood nahm Hans Herrmann auf einem Porsche 917, Porsche KG Salzburg , bei den 24 Stunden von LeMans teil. Sein dreizehnter Start für Porsche bei den 24 Stunden von LeMans. Es war ein Rennen das von ständigen Wolkenbrüchen die über der Strecke niedergingen erschwert wurde. Am Ende wurden bei diesem Rennen nur 7 Teams gewertet. Hans Herrmann und Dick Attwood hatten am Ende nach 343 gefahrenen Runden bei erschwerten Bedingung den ersten Gesamtsieg bei diesem Klassiker für Porsche herausgefahren.

http://www.i-t-d.net/Porsche_917/Le_Mans...ans_70.php

Mittlerweile 42 Jahre alt machte Hans Herrmann nach diesem Rennen ein Versprechen wahr und beendete seine aktive Rennfahrerkarriere.





Seitdem ist er jedoch gern gesehener Gast bei Oldtimer Veranstaltungen und weiterhin mit den Firmen Mercedes und Porsche verbunden, für die er bei diesen Veranstaltungen oftmals für Demonstrationsrunden wieder ins Lenkrad greift, und dabei glänzend demonstriert wie man diese alten Boliden „richtig“ bewegt .

[S.Beuchert]

Hans Herrmann beim Solitude Revival 2003

[Wolfgang Buthe]

Sehr schönes Posting zum 80ten Geburtstag einer Rennfahrerlegende.


Danke Swen !


Wolfgang.

[S.Beuchert]

Solitude Revival

Es werden folgende Jubilare geehrt :
Hans Herrmann : 80 Jahre ( 23.Februar 2008 )
Herbert Linge : 80 Jahre ( 11. Juni 2008 )
Paul Ernst Strähle : 80 Jahre ( 20. September 2007 )








vom 28. bis zum 29. Juni 2008


Homepage : http://www.solitude-revival.org/

Quote:INFORMATION
Die Veranstaltung findet statt auf einem Teil des ehemaligen Solitude-Rings zwischen Leonberg und Stuttgart. Die Anfahrt erfolgt über die Bundesautobahn A8 und die Ausfahrt Leonberg.



Es handelt sich um Paraden und Demonstrationsläufe auf der Steilstrecke des Solitude-Rings, die organisatorisch analog zu einem Bergrennen durchgeführt werden, wobei es allerdings nicht auf die Erzielung von Höchstgeschwindigkeit ankommt. Bis zu 8 Starts pro Fahrzeuggruppe sind möglich.

Zugelassen sind alle Rennfahrzeuge, das heißt Rennwagen, Sportwagen, Tourenwagen, Motor- räder und Gespanne bis Baujahr 1978, mit besonderem Schwerpunkt auf den Jahren 1952 bis 1970, in denen Hans Herrmann, dessen 80. Geburtstag gefeiert wird, aktiver Rennfahrer war. Anfragen und Bewerbungen sind willkommen. Der Veranstalter lädt ausschließlich unter dem Aspekt Qualität der Fahrzeuge gezielt ein und verschickt gleichzeitig die Nennformulare. Ein Nenngeld wird nicht erhoben. Dennoch sind ausschließlich Fahrzeuge startberechtigt, deren Nennung vom Veranstalter bestätigt wurde.
Nennschluss ist der 28. März 2008. Fahrerlagerplätze werden nach Nennungseingang zugewiesen, das heißt, frühere Nennungen sind näher am Startplatz als spätere. Ab Januar 2008 stehen Nennformulare auch an dieser Stelle zum Download bereit.
Die Eintrittspreise für Besucher betragen je 10 Euro am Samstag und Sonntag und 15 Euro für ein Wochenendticket. SR-Mitglieder und Kinder bis 12 Jahre haben freien Eintritt.
Es wird kein Kartenvorverkauf angeboten. Alle Eintrittskarten müssen am Veranstaltungstag an der Kasse gelöst werden.
FÜR DEN ANSPRUCHSVOLLEN CLASSIC-RACING-FAN
Bevorzugte und komfortable Zuschauerplätze im sonnigen Innenbereich der spektakulären Glems- eck-Kurve unmittelbar an der Strecke - zusammen mit den Rennfahrerstars. Auch eine tolle Ge- schenkidee. Einige wenige sind noch zu haben. Anfragen bei Rita Müller (Tel. 0711 681254 oder e-mail rita@solitude-revival.org)

Als Stargast angekündigt ist :

Sir Stirling Moss
(Youngster wird diese Jahr erst 79 Jahre alt )

Quote:STARGAST: STIRLING MOSS
Der Solitude Revival e.V. hat einen der größten Rennfahrer aller Zeiten eingeladen und er hat bereits zugesagt, zu kommen: Stirling Moss! 1999 von der britischen Königin zum Sir ernannt, blickt er auf eine enorm erfolgreiche Rennkarriere zurück. 1955 kam er in das Mercedes-Werksteam und gewann auf dem Mercedes W196 seinen ersten Grand Prix in Aintree. Im gleichen Jahr siegte er bei der Mille Miglia auf dem 300 SLR in neuer Rekordzeit. Insgesamt gewann er 212 Rennen während seiner Laufbahn, die er durch einen Unfall in Goodwood im Frühjahr 1962 beenden mußte.

Mit Hans Herrmann verbindet ihn eine alte Freundschaft. Beide begannen als Junioren bei Mercedes, fuhren später für Maserati und Porsche. Mit Vanwall, Cooper und Lotus setzte er Ende der 50er-Jahre auf britische Marken und war damit oft nicht konkurrenzfähig. Aber genau dies forderte ihn während seiner gesamten Karriere heraus: mit unterlegenem Material gegen die vermeintlich Großen anzutreten. Dank seines überragenden Talents schaffte er dabei sogar zahlreiche Siege, die ihm größten Respekt einbrachten. Nach Fangios Rücktritt galt er als der beste Rennfahrer der Welt, obwohl er niemals Weltmeister wer- den konnte. Fairness war für ihn eine Selbstverständlich- keit. 1958 überließ er die Automobilweltmeisterschaft großzügig seinem Landsmann Mike Hawthorn, der, wenn Moss gegen ihn protestiert hätte, disqualifiziert worden wäre. 1961 kam Moss auch auf die Solitude. Mit einem von British Racing Partnership eingesetzten Lotus trat er gegen die Werksteams von Lotus, Cooper und Porsche an, mußte aber leider vorzeitig ausscheiden. Eine Woche später schlug er dann die gesamte Weltelite auf dem Nür burgring beim Großen Preis von Deutschland. Der ex- trem schwierige Nürburgring war genau die Arena, in der sein Talent voll zur Geltung kam. In den Jahren 1958 bis 1960 gewann er dort dreimal hintereinander das 1000 km-Rennen für Sportwagen.Auf einem ähnlich langen und schwierigen Rundkurs in Perscara siegte er bereits 1957 auf dem Vanwall Formel 1.

Sir Stirling wird mit Lady Susie beim Solitude Revival 2008 auf weitere große Namen des Rennsports treffen. Unser Gründungsmitglied Hans Herrmann erwartet zu seinen Geburtstagsparaden noch eini- ge weitere Kollegen aus einer grandiosen Epoche des Automobilrennsports



EIN ERLEBNIS, DAS MAN NICHT VERPASSEN DARF!
Wer ihn persönlich erleben und dabei sein will, wenn alte Rennfahrergeschichten aus den goldenen Jahren des Motorsports erzählt werden, sollte sich Hans Herrmanns Rennfahrerparty am Samstag, den 28. Juni 2008, im Mahdentalgarten nicht entgehen lassen. Im Rahmen des Sponsoring hält der SR ein Kontingent Einladungen dafür bereit. Näheres bei:
Rita Müller Tel. (0711) 681254 e-mail rita@solitude-revival.org

[S.Beuchert]

Ach Mist.....


Falscher Button , sollte als Antwort in den Hans Herrmann Beitrag

[Wolfgang Buthe]

S.Beuchert Wrote:Ach Mist.....


Falscher Button , sollte als Antwort in den Hans Herrmann Beitrag

Aber dennoch wieder nett gemacht !

Thx Swen

[Canadien]

Lässt sich doch alles noch hinbiegen...


Can