Noch ein paar Gedanken von mir zum gestrigen Rennen:
Zuerst einmal Lob an alle für den Start. Ich war nicht mehr dazu gekommen, den einfachen Grid einzubauen. Aber es lief alles sehr diszipliniert ab, Kompliment!
Wie ich im Serverreplay sehen konnte, habe ich Jeroens Kumpel Bram beim Einbiegen in Les Combes leicht erwischt, als er links hinter mir im toten Winkel fuhr. Ich hatte zwar im Rückspiegel einen Ferrari auf dem Rasen gesehen, wusste aber nicht, dass ich der Verursacher war. Sorry dafür, hätte meine Linie halten sollen...
Zum Unfall von Simon und Roland (und später der anderen Beteiligten):
Zuerst einmal schön zu sehen, wie hier damit umgegangen wird, das nenne ich Sportsgeist. Da habe ich schon ganz andere Sachen erlebt, und das waren auch erwachsene Leute (zumindest dem Alter nach)...
Also zweites Kompliment!
Der Unfall selbst war aus meiner Sicht das klassische Missverständnis, wie es ab und zu mal vorkommen kann, und Roland hat das jetzt auch schon indirekt bestätigt. Simon ist, wie es das Replay zeigt, den Knick in der Geraden vor Masta etwas weiter rechts gefahren und Roland dachte, er würde nun auch da bleiben. Aber Simon wollte weiter die Innenlinie vor der nächsten Kurve verteidigen, was auch sein gutes Recht ist. Leider war Roland schon knapp neben ihm, als es zu eng wurde. Die Streckencharakteristik führte dann (wie so oft) dazu, dass fast alle Folgenden in Mitleidenschaft gezogen wurden. Wäre die ganze Sache am Ende des Feldes passiert, hätte es wohl keinen gejuckt, na ja.
Da hier von "Abdrängen" die Rede war: Das muss man imo etwas differenzierter sehen. Klar stellt es sich im Replay so dar, aber der Begriff selbst impliziert, dass eine Absicht dahinter steckt. Das sehe ich hier aber nicht, Simon wollte lediglich die innere Linie verteidigen, indem er sein Auto möglichst weit links positionierte. Dass Roland mit sehr viel Überschussgeschwindigkeit auf der linken Seite angeflogen kam, war jedoch für einen Moment gut im Rückspiegel zu sehen. Allerdings hätte man bei den Geschwindigkeiten das Auto wirklich sofort herumreißen müssen, um da noch zu verhindern, was letztendlich passiert ist. Und womöglich wären die Folgen der Aktion genau dieselben gewesen.
Ich will hier keinen völlig schuldfrei sprechen, aber auch bitten, die Situation nicht überzubewerten. Es war in der Tat ein ziemlich normaler Rennunfall mit den für Spa typischen Folgen. Wenn man sagt, so was ist "am Anfang des Rennens unnötig", ist das auch wieder relativ. In Spa mag es die zweite Runde gewesen sein, auf anderen Strecken Runde drei, vier oder fünf. Wann ist der Anfang des Rennens vorbei? Das sieht jeder anders. Genauso ist es sicherlich zu verstehen, wenn jemand versucht, eine sich bietende Möglichkeit zum Überholen zu nutzen. Hier sehe ich keine Probleme.
Um es noch mal klarzustellen:
Das gestern Geschehene ist nicht die Norm bei uns, aber man ist nirgendwo davor gefeit, dass es mal passiert. Schließlich fahren hier Menschen Rennen, und die machen bekanntlich Fehler. Wenn danach vernünftig damit umgegangen wird, wie das hier im Moment geschieht
, sehe ich keine größeren Probleme dabei.
Des Weiteren steht es jedem Fahrer frei, wie von Wolfgang schon angesprochen, unsere Protestregelung zu nutzen, um die Sache offiziell klären zu lassen, falls er es für nötig hält.
Can